Ich weiß nicht, wie das Automobil der Zukunft aussehen wird, wer es baut oder über welches System bzw. Energiequelle es angetrieben wird – ich bin mir aber sicher, dass im Zuge dieser Entwicklung der motorisierte Individualverkehr sein Ende finden wird.
Da denke ich so drüber nach
Eine kleine Notiz an Heidi Klum
Liebe Heidi Klum,
vor ein paar Jahren noch habe ich Deine Show „Germanys next Topmodel“ sogar per Blog begleitet.
Schon damals war die Sendung so durchsichtig wie unterhaltsam. Das hat sich bis heute nicht geändert. Gut, Du hast Dich von Deinen letzten Stichwortgebern (euphemistisch „Jury“ genannt) und dem Maybelline-Boris getrennt – aber im Großen und Ganzen bist Du dem Konzept treu geblieben. Einen Menschenzoo vorführen und nebenbei ein „Topmodel“ suchen, nach dem keiner gefragt hat. Es ist nicht so, dass die Branche auf das Resultat Deiner jährlichen Suche dringend angewiesen ist. Die Agentur Deines Vaters schon eher.
Rückkehren ist schwerer als man denkt
Um Silvester, als wir die Jahreswende im großartigen Gutshof Andres in Pettstadt/Kirchlauter verbracht haben, traf ich morgens beim Frühstück auf Dirk und Ulrich aus Berlin. Also derzeit in Berlin lebend. Wie bei vielen Wahlberlinern ist die originale Herkunft ja mehr oder weniger „exotisch“ und die größten Geistesriesen waren Zugezogene. Das ist eben die große Kraft Berlins, z.B. auch Schwaben und Nordlichtern irgendwie zu integrieren und wenn schon nicht integrieren, dann eben eine friedliche Co-Existenz zu bieten.
Dirk und Ulrich kamen jetzt weder aus dem hohen Norden noch Schwaben, konnten aber jeder für sich eine ähnlich schöne Herkunft vorweisen. Und da alle anderen Silvestergäste schon am Neujahrstag abgereist waren, störte es nicht, dass sich im Pavillon zum Frühstück ein recht unterhaltsames Gespräch entwickelte.
Natürlich kommen auch die Themen, wie Heimat und Herkunft zur Sprache und was man vermisst oder endlich froh ist, hinter sich gelassen zu haben. Es ist ja immer von der Einstellung eines jeden Menschen abhängig, inwieweit er mit seiner Heimat verwurzelt ist, ja ob es einen „Heimatbegriff“ in seinem Denken gibt und wie der belegt ist. Jedenfalls waren beide fürbaß erstaunt, als ich meinen ausgeprägten Hang zur Rückkehr in die alte Heimat klipp und klar darlegte. Ja, könne man denn überhaupt „zurückkehren“? Also nicht räumlich, sondern in eine bestimmte Lebensphase? Würde nicht alles ganz anders sein, als zu dem Zeitpunkt als man fortging? Niemand steigt zweimal in denselben Fluß hieß es bei den griechischen Philosophen. Da ist leider viel mehr dran, als man wahrhaben möchte. Wer einmal gegangen ist, ist gegangen. Eine Rückkehr ist in dem Sinne möglich, dass man „wieder da ist“ – aber es wird nur eine Rückkehr an den Ort sein. Man kann versuchen, alles wieder so einzurichten, wie es war, bevor man ging – aber es ist nicht mehr dasselbe. In den Gedanken ist man immer noch weg und das alte Gefühl stellt sich nicht mehr ein.
In der Schlußszene von Rambo 4 sieht man John Rambo, wie er nach x Jahren auf den Kriegsschauplätzen der Welt der Farm seiner Eltern entgegengeht. Ich habe mich da schon gefragt: wie soll das denn gehen?
Ich habe große Befürchtungen, dass das alles genau so kommen wird, wenn ich dann mal „rückkehre“; obwohl ich jetzt noch gar nicht weiß, wie und wann das sein wird.
Schon während meines ersten Exils galt ich dort als „Landei“ und bei Besuchen in der Provinz als der „Städter“. Man gehört nicht mehr zu den Einen und wird auch nicht zu den Anderen zählen, egal wie man sich verrenkt und die Marotten der Ureinwohner annimmt oder kopiert. Wer nicht in diese Bredouille geraten möchte, sollte sich den Weggang ganz genau überlegen.
Ich habe dann auch an mir bemerkt, dass ich einen Schuldkomplex entwickelte. Je öfter in den Nachrichten oder Zeitungen oder im Internet die desolate Lage und Zukunftschance der alten Heimat thematisiert wurde, desto stärker wurde das schlechte Gefühl, an diesem Zustand einen gewissen Anteil zu tragen, teilschuldig zu sein. Aber manchmal geht es einfach nicht anders. (Ich hoffe, dass diese pauschale Ausrede akzeptiert wird.) Oder haben wir es uns zu einfach gemacht? Nicht selbst genug an den Umständen gearbeitet, die uns nicht gepasst haben?
Ist Martin Schulz einfach nur ein genialer Stratege?
Dass derselbe Herr Schulz, der seiner Partei erst die Rolle des Oppositionsführers zuschrieb und sie dann doch in Koalitionsverhandlungen führte – geschenkt.
Dass derselbe Herr Schulz, der erst ein Ministeramt in einer Regierung Merkel strikt ablehnte und dann doch seinen Wunschposten, das Außenministerium, anstrebt – geschenkt.
Allen Kritikern sei eine Kanzlerin ins Gedächtnis gerufen, mit der es eine PKW Maut ja niemals geben würde …
Derselbe Herr Schulz, der gefühlsbesoffen mit 100% der Stimmen zum Parteichef und Kanzlerkandidat gewählt wurde, hat jetzt nach 325 Tagen mit seinem Rückzug eingestanden, dass die Mission Kanzleramt zu keinem Zeitpunkt eine realistische Chance hatte.
Aber je mehr ich über das alles nachdenke, desto mehr muss ich mich mit der Frage beschäftigen, ob Martin Schulz nicht einfach ein großer Stratege und Spieler ist.
Warum?
Als ich (wie viele andere auch) kopfschüttelnd miterlebte, wie sich CDU/CSU, Bündnis 90/Grüne und FDP an der Quadratur des Kreises versuchten und kläglich scheiterten – da lief es mir eiskalt über den Rücken. Martin, Du Fuchs!
Erst die eigene Partei mit Rückzug in die Fundamentalposition aus der Schusslinie nehmen, dann zusehen, wie es Jamaika verbocken würde, um dann als letzter Strohhalm für Muttis Kanzlerinnenwahlverein dreist rausverhandeln, was geht. Oder bis es quietscht.
Sechs Ministerien, darunter Schlüsselpositionen wie das Finanzministerium und ein Koalitionsvertrag, der dem Seniorpartner förmlich aufgezwungen wurde – so gut ist noch kein Wahlverlierer aus den Verhandlungen gekommen.
Und ich bin der Meinung, die SPD hätte sogar noch mehr rausschlagen können, ja müssen.
Neuwahlen wollte bis auf die AfD niemand. Absolut niemand.
Mutti möchte einfach nur regieren. Aber nur unter geklärten Verhältnissen und in stabilen Koalitionen. Nichts mit Minderheitsgegurke und Kampf der Argumente und besseren Optionen. Und weil die CDU/CSU niemanden außer Mutti hat und Muttis Wunsch, der Partei Befehl ist – wird jede, aber auch jede Kröte geschluckt. Und davon hat ihr die SPD Verhandlungskolonne so einige serviert.
Also, wenn das wirklich alles auf Martin Schulz Kappe geht und er das geplant hat: Hut ab.
Damit das alles für die Basis erträglicher wird (auch ganz unten angekommen, soll es ja noch Leute mit Anstand und Rückgrat geben), gibt es vor dem Showdown noch eine Runde mit dem Personalkarussel: Der Martin verzichtet auf den Parteivorsitz, damit er sich voll und ganz auf das Ausland konzentrieren kann (wo er dann seinen Spezi+Gönner+Förderer, den Siggi, nochmal so richtig mit Anlauf in die Wüste schicken kann) und Genossin ÄtschiBätschi Nahles übernimmt auf der Kommandobrücke des geschrumpften Tankers SPD das Ruder. Ach ja, Olaf, der Unvermeidliche aus Hamburg hat sich sogar bis ins Finanzministerium gemosert. Stänkern kommt eben doch weiter. Aber das nur am Rande.
Aber.
Aber!
Leider, leider sind Wahlkampf- und vor allem Ergebnisanalysen in postfaktischen Zeiten wie diesen aus der Mode gekommen. Hier haben sich immerhin zwei absolute Wahlverlierer (wieder)gefunden und keiner hat jetzt noch Lust und Muße, sich um die Aufarbeitung dieser Katastrophe zu kümmern. Dabei gab es doch nach der Wahl so große Ankündigungen: #SPDerneuern #WirHabenVerstanden #AufDieFresse
177 Seiten Koalitionspapier, das alles regeln soll; und doch hat man die entscheidende Sache irgendwie übersehen. Also, diese Sache, die einem die massiven Stimmverluste überhaupt erst eingebracht hat. Und … liebe SPD, es war nicht die Angst der Bürger wegen der Digitalisierung oder Gleichgeschlechtliche Partnerschaften oder vermurkste Energiewende.
Der CDU brauche ich da nichts sagen, denn die hat ja laut ihrer Vortänzerin keine Fehler im Wahlkampf oder in der Regierung gemacht.
Und solange ihr euch um die heißen Eisen herumdrückt und sich jeder seine Hintertürchen einbaut, solange werdet ihr bei jeder Kommunal-, Landtags- und später Bundestagswahl aus Angst vor der AfD zittern müssen.
Die Heimat, die ich meinte
Christian Lorenz, den die meisten Menschen eher als Keyboarder Flake von der Krachband Rammstein kennen, hat der Süddeutschen ein Interview im Zuge der „Heimat“-Reihe gegeben. Ich denke, es lohnt zu lesen.
Flake über Heimat – In einer Blase von Reichen
Ich muss da nicht jeder Aussage zustimmen, schon allein deshalb, weil ich nicht 1966 geboren wurde und etwas von Kriegsschäden erzählen kann. Aber bei vielem ertappe ich mich, wie ich innerlich mit dem Kopf nicke und „mh .. mh“ mache. Vor allem Gerüche und Geräusche prägen sich ein und erzeugen ein irgendwie vertrautes, heimatliches Gefühl, wenn man wieder mit ihnen konfrontiert wird. Bei mir ist das bspw. der Teergeruch, der einem an wirklich heißen Sommertagen in die Nase stieg, weil der Asphalt schmolz
Flake ist in das Haus im Prenzlauer Berg zurückgezogen, in dem er als Jugendlicher aufgewachsen ist und muss nun feststellen, dass Heimat ein sehr wandlungsfähiger Ort ist:
Es leben inzwischen sehr viele unangenehme Menschen hier
Wenn der Ort der Kindheit/Jugend eine der ersten Antworten auf die Heimatfrage ist, muss ich schon mal passen. Davon steht fast nichts mehr. Im Gegenteil, wo einst Wohnhäuser und andere Gebäude standen, stehen jetzt Kiefernplantagen. Die Natur soll sich alles zurückholen.
Grüne Weihnachten
Wie fast jedes Jahr muss man die Flachlandtiroler (und das sind die meisten in Deutschland) enttäuschen: Grüne Weihnachten liegen absolut im Trend.
Bitcoin Fieber
Eine der größten Finanzkrisen und -SuperGAUs in der Niederländischen Geschichte war das sogenannte Tulpenfieber, das mit dem Platzen der Spekulationsblase 1637 zu einem Crash sondergleichen führte.
Ähnlichkeiten mit der Kryptowährung Bitcoin sind natürlich rein zufällig.
Eine Anekdote aus dem Leben eines Amazon Marketplace Verkäufers
Ich verkaufe auf Amazon (gebrauchte) Bücher seit … ja, im Prinzip seit Amazon diesen Service für Kunden eingerichtet hat.
Nein, ich will und werde damit nicht reich. Der Versand der meisten Bücher (3 – 10 €) ist sogar ein Verlustgeschäft, aber da ich etwas gegen Ressourcenverschwendung habe und bei „Baumleichen“ wie Büchern immer daran denken muss, wieviel Holz dafür verbraucht wird – versuche ich auch Gebrauchtes wieder loszuschlagen, anstatt es in der Papiertonne zu entsorgen.
Vor etwa einem Jahr habe ich versucht, ein kleines Fachbuch zu verkaufen. Ich muss dazu sagen, dass es bei mir keine Ramschware oder zerfledderte, bekritzelte Bücher gibt; bei mir haben fast alle Bücher ein „sehr gut“ im Zustand stehen, selten mal nur ein „gut“. Ich behandle Bücher von Haus aus pfleglich und verkaufe sie nur weiter, wenn sie meinen Ansprüchen an ein Buch genügen.
So, bei diesem Fachbuch (Politik) hatte ich einen Käufer gefunden – Student, wohnhaft in einem Studentenwohnheim (das ist noch wichtig in dieser Anekdote) – kurz und gut, das Buch ging auf Reisen. Als nach anderthalb Wochen das Buch beim Käufer immer noch nicht eintraf, war ich schon etwas irritiert (normaler DHL Versand, keine „Büchersendung“). Als dasselbe Buch nach 2 Wochen wieder bei MIR eintraf, war dann alles klar: „Empfänger konnte nicht ermittelt werden“.
Ich schrub den Käufer an (der inzwischen auch auf heißen Kohlen saß), ob er sich darauf einen Reim machen könnte. „Ja, eigentlich nicht … denn die Adresse stimmte, aber (jetzt kommt’s [sic]) sein Name steht nur am Briefkasten ABER in den passt das Buch nicht rein und an seiner Wohnung im Studentenwohnheim steht natürlich KEIN Name.“ Der Lieferbote hatte also gar keine Chance, das Buch auszuliefern. Es musste zwangsläufig zurückkommen. Angeblich wäre der Lieferbote nur zu faul gewesen, bis an die Wohnungstür auszuliefern, denn angeblich kenne der standardmäßig Ausliefernde die Wohnungsnummern der zu Beliefernden (!).
Ich fragte, wie wir das Problem denn lösen könnten, denn mittlerweile hatte derselbe Kunde ein negatives Feedback bei Amazon über mich eingereicht, da seine bestellte und bezahlte Ware nicht eingetroffen ist!
Mein Vorschlag, dass er kurzfristig einen Vermerk am Briefkasten für den Lieferboten anbringt, wo die Wohnung zu finden wäre, wurde von ihm abgelehnt. Ich solle das Buch doch einfach NOCHMAL versenden, denn dieses Mal würde es ganz sicher klappen (wenn der richtige Lieferbote mit der Auslieferung dran wäre).
Das tat ich natürlich nicht! Bin ich denn mit dem Klammerbeutel gepudert? Es hat durch diese Mätzchen schon beim ersten Mal nicht geklappt und ich bin auf den Versandkosten sitzengeblieben. Dazu hatte ich mir sichtbar im Verkäuferkonto ein negatives Feedback eingefangen, was der Käufer sich zu löschen weigerte.
Ich habe daraufhin Amazon kontaktiert (wer da so eine richtige Supportabteilung mit Telefondienst rund um die Uhr und Response Zeiten innerhalb einer Stunde erwartet, wird etwas ernüchtert werden), was ich jetzt tun sollte.
Oh Wunder, das negative Feedback habe ich voll zu Recht erhalten. ICH als Verkäufer habe nun mal dafür zu sorgen, dass der Käufer seine Ware erhält. Der Käufer hat ganz recht, wenn er so ein Feedback auslöst, weil ihm die Zustellung zu lange dauert oder er seine Ware gar nicht erhält. Er hätte nicht mal das Feedback löschen müssen, wenn ich ihm das Buch ein zweites Mal (diesmal erfolgreich) zugeschickt hätte, weil das ein anderer Vorgang wäre.
Wir haben uns dann darauf geeinigt, dass der Kunde sein Geld zurück erhält, ich das Buch und das negative Feedback behalte und auf den Versandkosten sitzenbleibe. Damit war für Amazon das Thema erledigt. Ja, für uns alle eigentlich.
Ich habe wirklich immer gern über Amazon meine gebrauchten Bücher verkauft, es hat zu Anfangszeiten Spaß gemacht. Aber dann fing Amazon (wie auch ebay) an, alle Verkäufer wie Profis zu behandeln. Jeder Verkäufer eines auch noch so abgegriffenen Schnulzenromans für 50 Cent wurde genauso behandelt wie der Verlag, der mehrere Tausend Bücher über Amazon ausliefern lässt. Mit allen Vor- aber auch Nachteilen.
Warum gibt es zum Beispiel nicht mehr die Möglichkeit, Käufer um die Abgabe einer Bewerbung zu bitten? Wenn alles glatt über die Bühne geht, gibt keiner eine Bewertung ab. Ist denn da ein „alles OK“ zuviel verlangt? Aber jeder nutzt es fleißig, wenn mal was nicht so klappt, wie es sollte. Das ist ja auch in Ordnung so, aber das Qualitätssicherungssystem von Amazon Marketplace ist in diesen Fällen doch sehr verbesserungswürdig, wenn man so eine Pleite wie bei mir nicht nachträglich auflösen kann. Dem Käufer ging es am Arsch vorbei und Amazon letztlich auch.
Versteht das nicht falsch, ich kaufe gerne und viel bei Amazon. Es hat noch nie ein gravierendes Problem bei einer Bestellung gegeben. Oftmals habe ich an einem Tag bestellt und am nächsten Tag wurde Mittags die Ware angeliefert. Das nötigt mir schon Respekt ab (über Lohnverhältnisse bei Zustellern und Lagermitarbeitern reden wir an anderer Stelle), aber wenn Amazon nicht mehr hinter dem Gedanken steht, dass Leute auch privat gebrauchte Sachen über ihre Plattform verkaufen, sollen sie das einstampfen. Dann bin ich bei Medimops oder Booklooker besser aufgehoben.
Der Kundenservice ist zudem ein Graus. Wenn man Großkunde ist oder bei Amazonaws gebucht hat, wird man vielleicht anders behandelt und erhält vielleicht einen direkten Ansprechpartner, aber das Rest ist so verworren und anonym organisiert …
Ja, Herr Bezos braucht jeden Cent, weil er bemannte Raumfahrten für Kunden mit dem dicken Geldbeutel anbieten will – so merkwürdig das auch klingt, aber ich kann das nachvollziehen (brauche auch jeden Cent, um mein Fahrrad in Schuss zu halten). Aber wenn ihn jetzt nur noch Ausflüge ins Weltall interessieren und seine Gelddruckmaschine Amazon immer weniger – kann er das Unternehmen nicht komplett abgeben und sich daraus zurückziehen? Vielleicht könnte man mit den freigewordenen Ressourcen den Service auf solide Füße stellen.
Die Karawane zieht weiter …
Nun sind mehrere Tage seit dieser „Schicksalswahl“ ins Land gezogen und ich schaue mich um, ob das Abendland denn schon untergegangen ist.
Nein, es steht noch. Noch.
Eigentlich haben mir gewisse Kreise ja schon nach Donald Trumps Wahl zum US Präsidenten den Weltuntergang versprochen, aber der weigert sich hartnäckig. Und nun auch noch die AfD, oh Gott oh Gott. Knapp 13% und bei einigen Volksgenossen setzt die Schnappatmung ein. Als ob Gauland Bundespräsident geworden wäre und Bernd Höcke Kanzler.
Natürlich wussten alle, dass der Osten und genauer die Sachsen Schuld sind. Schon allein wegen Pegida und NSU und … ach überhaupt; weil es Ossis sind. Warum so viele enttäuschte Wähler ihr Häkchen diesmal nicht bei CDU/CSU, SPD und GrünInnen gesetzt haben, hat bisher keiner der Parteistrategen verraten. Vielleicht wollen sie es auch gar nicht wissen, immerhin ist nach der Wahl vor der Wahl. Und jetzt wird es für zwei Fliegenschisse besonders spannend: Mit Grün und Gelb bestimmen zwei Fraktionen die Geschicke dieses Landes mit, denen jeweils nur knapp ein zweistelliger Prozentteil der Wähler sein Vertrauen ausgesprochen hat. Die geprügelten Sozen schmollen in der Opposition (wobei ihnen einer ihrer Vordenker mal ins Stammbuch geschrieben hat: Opposition wäre Mist) oder warten, bis das Schwarz-Grün-Gelbe Gedöns wackelt und auseinanderbricht und man wieder nach ihnen ruft. Kann natürlich auch sein – dem Martin aus Brüssel (warum, oh warum gab es für den keine andere Anschlußverwendung?) ist dieser Schachzug zuzutrauen. Als über alle Maßen erfolgloser Kanzlerkandidat hat er nach dem vergeigten Sturm auf die Waschtrommel selbstverständlich die richtigen Konsequenzen gezogen und ist …. nicht zurückgetreten. Da würde er ja jetzt genauso unbedeutend werden wie der noch amtierende Außenminister und Vizekanzler Gabriel. Obwohl, als Außenminister war er wohl besser als erwartet, aber nicht wenige seiner Genossen kreiden ihm diesen Wahlausgang an. Der Wurschtelkurs als Parteivorsitzender und diese hopplahopp Kandidatenkür waren aber wirklich nicht der große Hebel, liebe Genossen. Euren mutlosen und offensichtlich heuchlerischen Anti-Mutti-Kurs hat euch das geneigte Stimmvieh nicht mehr abgenommen. So einfach kann das manchmal sein. Ihr habt euch das in der GroKo kuschelig eingerichtet und dann plötzlich den großen Schrecken bekommen, als man euch in die Mithaftung bei Muttis Flüchtlingskurs nahm.
Ach ja, die Mutti („Sie kennen mich …“), die hat nun 4 Jahre damit zu tun, den Laden zusammenzuhalten und in Ruhe einen Nachfolger/eine Nachfolgerin aufzubauen. Da bleibt fürs Regieren wenig Zeit. Schäuble, der Garant des soliden Haushalts und Bollwerk gegen die Traumtänzereien der anderen Ministerien, ist weg und dem Onkel Horst steigen sie in Bayern aufs Dach, wenn er in Berlin nichts reißt. Es werden also nur noch Nachfolgekämpfe und Rangkämpfe der kleinen Koalitionspartner ausgetragen. Von ehrlichen und echten politischen Debatten, den Fragen wie wir eigentlich im 21. Jahrhundert leben wollen, habe ich mich schon lange vor dieser Wahl verabschiedet. Frau Merkel sieht das übrigens ähnlich: „Ich kann nicht erkennen, was wir jetzt anders machen müssen“. Sehe ich auch so, es hat ja aus Ermangelung von Gegnern wieder mal für die Kanzlerschaft (sehr wahrscheinlich die letzte) gereicht. Mehr ist nicht wichtig. Die drängenden Fragen zu beantworten oder auch nur zu diskutieren war ja in den 12 Jahren davor auch schon nicht wichtig. Schade, dass sich diese Frau so wenig bis gar nicht für Politik oder auch nur irgendwas außerhalb des CDU Präsidiums interessiert.
Glaubt doch nicht, dass auch nur irgendein Problemchen in diesem Land gelöst wird, weil jetzt der edle Retter aller Ärzte und Rechtsanwälte, Herr Lindner und die Bevormunder Göring-Eckardt/Özdemir auf die Regierungsbank zurückkehren werden.
Wird es halt in 4 Jahren für die AfD für 20 plus x Prozent reichen. Sachsen sollte dann schon mal die Möglichkeiten eines Saxit eruieren. Bei Katalonien kann man schon mal sehen, wie es nicht geht. Es werden dann alles wieder tumbe 25% Nazis sein (dann gehen uns aber so langsam die abgelegenen Dörfer aus, wo die blaue Pest angeblich gewählt wird), die nicht einsehen wollen, dass diese Multikulti-Schlafwagen-gute-und-gerne-Lila-Laune-Wischi-Waschi-Politik alternativlos ist.
In diesem Sinne.
Apfelbaum vs Dembele vs Mayweather/McGregor
Borussia Dortmund hat die Katze aus dem Sack gelassen: Für den Arschfick durch Transfer von Dembele zum FC Barcelona überweisen ihnen die Katalanen ca. 147 Millionen Euro auf das Girokonto.
Der diese Nacht stattfindende „Kampf des Jahrhunderts“ zwischen Floyd Mayweather und Conor McGregor macht beide Kontrahenten ebenso reich. Der Eine erhält eine Aufwandsentschädigung von ca. 100 Millionen US Dollar (in der Größenklasse wollen wir bei den Einserstellen mal nicht so genau sein), der Andere wohl doppelt so viel. Sagt man so. Denn über Geld spricht man nicht. Das streicht man ein.
In meinem Gartenverein erntet ein ganz bestimmter Gartenfreund seinen schönen Apfelbaum wieder nicht ab. Alles wird auf den Boden fallen und dort mir nichts dir nichts vergammeln.
Ich könnte wetten, der besagte Pächter spielt herausragend gut Fußball oder boxt auf Weltniveau.