Klinikgeschichten – Teil 1: Wutha-Farnroda

Möchte man nach Bad Liebenstein und ist unmotorisiert wie ich, hat man gute Chancen, dass einen das Leben oder die Deutsche Bahn (was oftmals dasselbe ist) über Wutha-Farnroda schickt.


Mich hat es im Februar auch ereilt. Die Regionalbahn Richtung Eisenach und am letzten Halt vor der Stadt mit der Wartburg aussteigen.

Ich muss gestehen, die Voraussetzungen waren nicht die Besten. Wir hatten es Anfang Februar – und ein diesiges Wetter lag über der Gegend und eine beißend kalte Luft kroch einem unbarmherzig in die Knochen. Zudem wurde am Bahnhof Wutha gerade gebaut und ich durfte dann in dieser Willkommenskultur auf den Überlandbus warten.

Der Bahnhof machte keinen sehr einladenden Eindruck. Man wird sofort vom „Bamberger Hof“ begrüßt.

Bamberger Hof - Wutha-Farnroda
Bamberger Hof – Wutha-Farnroda

Wahrscheinlich sieht es hinter dem Bahnhofsviertel gleich ganz anders aus – das kann ich aber nicht beurteilen.

Wutha-Farnroda: In Bahnhofsnähe
Wenigstens keine Ruinen …

Am Bahnhof selbst wird allerhand (um)gebaut, weshalb man mit dem Bahnhofsplatz vorlieb nehmen muss. Der sieht so aus, wie man sich einen Bahnhofsvorplatz in der Provinz an einem feuchtkalten, schmuddeligen Wintertag vorstellt.

The place to be: Bahnhofsplatz Wutha-Farnroda
Einladend

Das einstmals ansehnliche Bahnhofsgebäude wirkt dennoch so, als ob es schon eine ganze Weile länger geschlossen ist.

Verriegelt und Verrammelt: Bahnhof in Wutha-Farnroda
Außer Betrieb

Und hier sind wir dann am Internationalen Drehkreuz Wutha-Farnroda. Von hier gehen die Routen in die Weite Welt sternförmig ab. Die 30 Minuten bis zur Abfahrt meines Busses zählten mit zu dem Kältesten, was ich erlebt habe.

Das Internationale Drehkreuz Wutha-Farnroda
Verkehrsknotenpunkt

Was ich an Landbahnhöfen so mag, sind die Erinnerungen an die DDR im Kleinen. So wie dieses original erhaltene Wartehäuschen an der Bushaltestelle. Das könnte in diesem Erhaltungszustand auch im Museum of Modern Art stehen.

DDR Bushaltestelle-Wartehäuschen in Wutha-Farnroda
1989 ruft an – es möchte seine Bushalte wiederhaben

Klingt alles nicht sehr zugunsten Wutha?

Das kann sein. Wie ich schon schrieb, kamen dieser Ort und ich zu einem ungünstigen Zeitpunkt in unserer beider Dasein zusammen. Wahrscheinlich ist alles ganz anders und das ist the place to be – oder es ist sogar noch schlimmer. Ich würde vorschlagen, finden Sie es einfach für sich selbst heraus. Von der A4 ist der Ort schnell zu erreichen und die Bahnanbindung habe ich ja schon geschildert. Auch mittels Bus aus Eisenach kommend ist Wutha zu erreichen.

 

 

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