Wie Tarzan das Jodeln lernte

Aus der Reihe unnützes Wissen präsentiere ich euch heute die Story, wie Tarzan das Jodeln lernte.

Die Geschichte vom Herrn der Affen wurde schon recht früh vom Kino adaptiert. Der wohl berühmteste Darsteller war der ehemalige Leistungsschwimmer Johnny Weissmüller in den 1930ern.

Die Weissmüllers waren ursprünglich Donauschwaben aus Temeswar im Königreich Ungarn (heute Rumänien), die in die Vereinigten Staaten auswanderten, als Janos knapp ein Jahr alt war. Die Familie landete wie so viele Auswanderer in New York an, wurde aber in Chicago, im Viertel der Banater Schwaben sesshaft. Aus Janos wurde Johann Peter Weissmüller, genannt Johnny. In der Donauschwaben-Community Chicagos gab es offensichtlich mehrere Jodelvereinigungen, wo sich der junge Johnny dem Jodeln widmete und wohl auch einige Wettbewerbe gewann. Er muss ein kränkliches Kind gewesen sein, denn seine Ärzte gaben ihm eine Lebenserwartung von knapp 30 Jahren. Einem Rat folgend, versuchte er es mit dem Schwimmsport und stellte sich als außerordentlich begabt heraus. 5 Olympiasiege und dutzende Weltrekorde sprechen eine klare Sprache. Nach dem Spitzensport ist vor der Kinokarriere und er war einer der ersten, die diesen Weg beschritten haben. Weissmüller war sich immer bewusst, weshalb er für die Rolle vor der Leinwand gecastet wurde und das lag nicht an seinem ausdrucksstarken Schauspiel.

Da die Rolle des Tarzan keine großen Dialoge, geschweige denn Monologe vorzuweisen hatte, brauchte Weissmüller ein Markenzeichen, etwas das einprägsam ist und dennoch zum Charakter passt. So erfand er den eindringlichen „Urwaldschrei“, mit dem sich der Herr des Dschungels durch die Baumkronen schwingt. Wenn man genau hinhört, sind die Parallelen zum Jodeln unverkennbar. Das Hobby aus Jugendzeiten stand hier also Pate für ein wahrhaft ikonisches Attribut einen der ganz frühen Leinwandhelden. Seitdem gehört der Urwaldschrei zu Tarzan dazu. Alle späteren Darsteller wie Lex Barker oder Gordon Scott haben den von Weissmüller kreierten Schrei übernommen.

Wir kommen also von einem kränklichen Auswandererkind mit einem sinnstiftenden Hobby in der Fremde über eine Schwimmkarriere zu einem Leinwandhelden mit lautstarkem Erkennnungszeichen.

Schreibe einen Kommentar