Endlich. Heute am 10. Februar startete im ZDF die lang ersehnte 3. Staffel von Kommissarin Lund.
Das Ende der 2. Staffel hat mich ja eher etwas ratlos zurückgelassen, aber neue Staffel – neues Glück.
Was kann man nach der ersten Folge der neuen und auch letzten (?) Staffel sagen:
Seit den Ereignissen rund um die Mordserie im Zusammenhang mit dem Afghanistan-Einsatz ist scheinbar etwas Zeit vergangen. Lund steht kurz vor dem Wechsel in eine andere Dienststelle, wo sie den Rest ihrer Beamtenlaufbahn absitzen will. Dänemark wird von der globalen Finanzkrise gebeutelt, was auch der bedeutendste Reedereikonzern des Landes zu spüren bekommt. Nachdem im Hafen ein toter Seemann gefunden und die kleine Tochter des Reederei-Erben entführt wird, nimmt die Geschichte endlich auch an Fahrt auf. Man hatte in den ersten 20 Minuten gedacht, Sara Lund hätte ihren Biß verloren: 25 Jahre Polizeidienst und auch noch werdende Oma (wie man in der kurz vor Ende der ersten Folge erfuhr).
Dann geht es aber rund. 3 tote Seeleute, ein entführtes Kind und ein Kidnapper, der auch nicht vor einem öffentlichen Mord zurückschreckt. Wobei der vom Dach des Gerichtsgebäudes aufgehängte Staatsanwalt an das Schweigen der Lämmer 2 erinnert.
Ansonsten ist mal wieder alles auf Null gesetzt. Neuer Kollege, neue Storyline (wobei das Setting um die Reederei-Familie stark an die Larsens aus der ersten Staffel erinnert) und neue Politiker, die zum Wohl und Unwohl Dänemarks Entscheidungen treffen. Mich hätte es ja eher gefreut, wenn man an den Ausgang der vorangegangenen Staffel angeknüpft hätte. Jetzt gibt es wieder einen neuen Ministerpräsidenten, neue Koalitionspartner, neue Strippenzieher …
Sara Lund ist auch sichtbar gealtert. Der berühmteste Pulli der Kriminalgeschichte will gar nicht mehr zu der zierlichen Trägerin passen. Früher konnte man die Kommissarin zumindest als schnucklig oder recht süß beschreiben, aber mittlerweile hat das Polizeileben einfach zu viele Spuren hinterlassen. Aber wenigstens die Synchronstimme ist geblieben und die Drehbuchschreiber haben nicht gewechselt, wobei die Elemente mittlerweile bekannt sind. Ein Regierungschef mit Liebschaft, eine zerrüttete Familie, ein Kidnapper auf Rachefeldzug – aber ich habe das Gefühl, das wird wieder gekonnt miteinander verwoben und spannend in Szene gesetzt.
Update:
Es gab ein paar Folgen, da dachte ich: Man, ganz schöne Durchhänger. Aber zum Finale hin nimmt die Geschichte wieder an Fahrt auf. Leider geht es nicht mehr direkt um den Mordfall an den Seemännern bzw. dem Oberstaatsanwalt – und auch die Entführung der Tochter des Reedereibesitzers plätschert eher so nebenher – sondern nur noch um den unaufgeklärten Mordfall eines anderen Kindes. Dafür wurden wieder viele falsche Fährten gelegt, Haken geschlagen und unerwartete Wendungen eingebaut. Allerdings nicht so viel wie in den Staffeln zuvor.
Finale
Mein erster Gedanke zum Finale der 3. Staffel.